Käsemachen will gelernt sein. Beim Greyerzer umso mehr. Erstmal muss der Laib eingelegt werden. Dann wird er in der Lagerposition gewendet – mindestens einmal pro Woche. Er wird mit Salzwasser eingesprüht und aufwändig gebürstet. Regelmässige Stichproben geben Aufschluss darüber, ob sein Geschmack den hohen Qualitätsansprüchen an den weltberühmten Schweizer Hartkäse «Gruyère» entspricht. Neun Monate dauert dieser erste Reifungsprozess. Danach wird der Laib erneut ausgelagert. Sie sehen, es handelt sich um eine anspruchsvolle und kräftezehrende Tätigkeit, die seit hunderten von Jahren genauso von Hand ausgeführt wird.
Die Zeit steht jedoch bekanntlich niemals still. In den letzten Jahren hat sich einiges getan. Wir von Swiss Interim Management haben den Verband für Temperaturgeführte Logistik der Schweiz (SVTL) vor Ort in Moudon besucht und darüber gestaunt, wie Käsemachen anno 2024 aussieht. Wir gingen der Frage nach, was Laserscanner und Magnetspuren mit den uralten Sandsteinhöhlen von Moudon zu tun haben. Und durften verschiedene Käse degustieren. Die einen von Menschenhand gewendet – die anderen von Robotern.
Wir betreten das enorme unterirdische Gewölbe. Sofort schlägt uns der stechende Geruch von Ammoniak entgegen. Es handelt sich um einen ehemaligen Brauereikeller, in dem konstant 12 bis 14 Grad und eine Luftfeuchtigkeit von 92 bis 96 % herrschen – ideale Bedingungen für die Pflege und sorgfältige Reifung von Käse. Vor rund hundert Jahren schlossen sich mehrere Familienbetriebe und lokale Käsereien zusammen, um das optimale Milieu zu nutzen. Heute werden in diesen Sandsteinhöhlen auf insgesamt rund 20 000 Quadratmetern bis zu 150 000 schwere Käselaibe gelagert und gepflegt.
Doch immer weniger Mitarbeitende hatten noch Lust, die Käsepflege von Hand zu übernehmen: Nicht nur ist die Arbeit körperlich sehr anstrengend. Sie kann sogar schädlich sein und Rückenschmerzen verursachen. Zudem ist sie wenig abwechslungsreich. Das Wenden und Drehen der 35 Kilogramm schweren Käseleiber erfordert zwar viel Kraft, ist aber ansonsten eine reine Routinearbeit, die gemeinhin weder als besonders anspruchsvoll noch als besonders interessant empfunden wird. Der enorme technologische Innovationsschub wird also vielen Käsemachern als absoluter Glücksfall vorgekommen sein. Auch freuten sie sich wohl sehr über die tatkräftige Unterstützung durch ihre fleissigen neuen Arbeitskollegen – Käseroboter!
Robotergestützte Käsepflegeanlage – so geht es:
Moderne Käsereien setzen zunehmend auf automatisierte Systeme zur Pflege ihrer Käselaibe. Hier ein kurzer Einblick in eine innovative, von Robotern gesteuerte Käsepflegeanlage:
Handhabung der Käselaibe: Insgesamt sausen 25 fahrerlose Flurförderzeuge durch das Sandsteinhöhlen-Gewölbe und übernehmen die Be- und Entladung der Regalständer, in denen sich die Käselaibe befinden. Eine komplexe Aufgabe – immerhin geht es um 4660 Stellplätze auf jeweils bis zu 18 Ebenen in einem «operativ dynamischen Szenario», so Philipp Hoops von der Firma Dematic.
Steuerung: Navigiert wird per Laserscanner, ergänzt durch Magnetspuren, teils freie, teils aber auch noch drahtgeführte Steuerung, um Lücken überbrücken zu können, die bei Unterbruch eines der anderen Systeme auftreten könnten. Spezialgreifer: Die Roboter-Fahrzeuge sind mit einem Spezialgreifern ausgestattet, mit denen sie die auf Holzbrettern liegenden Käselaibe aufnehmen und auf ein Förderband der Pflegeanlage legen können.
Reinigungsprozess: Die Anlage trennt zunächst das Auflagebrett vom Käselaib. Anschliessend werden sowohl das Brett als auch der Käse gereinigt.
Waschen und Bürsten: Der Käse wird gewaschen und gebürstet, um die Oberfläche zu pflegen.
Salzbehandlung: Nach der Reinigung wird der Käse mit Salz besprüht. Trocknung: Der Käselaib wird getrocknet, bevor er wieder auf sein Brett gelegt wird. Rückführung: Die Roboter-Fahrzeuge legen die gepflegten Käselaibe zurück in das entsprechende Regalfach. Diese automatisierten Systeme können bis zu 80 bis 120 Käselaibe pro Stunde pflegen, was die Effizienz deutlich steigert und die körperliche Belastung für die Mitarbeitende reduziert: Nur drei Mitarbeitende sind für die Steuerung und Überwachung der Anlage zuständig. Ihnen obliegt aber die letzte Verantwortung. Den Käsern bleibt nun mehr Zeit, sich um die Qualität des Käses zu kümmern.
Zurück nach Moudon. Nach der ausgiebigen Besichtigung der Lagerhalle gibt es ein Apero – natürlich mit reichlich feinem Gruyère. Vor der Degustation sind wir gespannt: Schmeckt der maschinell gelagerte «Gruyère» genauso gut der handgewendete? Beantworten können wir die Frage mit einem vollmundigen: «ja»!
Interim Management: Ein Schlüssel zum Erfolg in der Automatisierung
Heute stehen Unternehmen in verschiedenen Branchen, darunter auch die Lebensmittelherstellung, vor der Herausforderung, moderne Automatisierungstechnologien effektiv zu integrieren. Gleichzeitig soll aber die Arbeitswelt für die Beschäftigten positiv gestaltet werden. Im Zeitalter der Automatisierung spielt Interim Management eine wichtige Rolle, besonders in Phasen des Wandels und der Transformation. Interim Manager bringen das notwendige Know-how mit, um solche Technologien einzuführen und die Balance zwischen Effizienz und Mitarbeiterintegration zu wahren.
Vorteile des Interim Managements
Flexibilität und Expertise: Interim Manager bieten spezifisches Fachwissen, das besonders in Transformationsphasen von hohem Wert ist. Sie sind in der Lage, kurzfristig auf komplexe Veränderungen zu reagieren und passgenaue Lösungen zu entwickeln.
Effizienzsteigerung und Qualitätsverbesserung: Durch die Einführung und Optimierung automatisierter Prozesse steigern Interim Manager die Effizienz in der Produktion erheblich. Das ermöglicht nicht nur eine höhere Qualität und Konsistenz der Produkte, sondern auch eine schnellere Markteinführung und Anpassungsfähigkeit an Marktanforderungen.
Mitarbeiterentwicklung und Integration: Anstatt Arbeitsplätze zu gefährden, schafft die Automatisierung auch neue Möglichkeiten für die Mitarbeiter. Interim Manager fördern die Weiterbildung und Umschulung der Belegschaft, sodass diese in neuen, kreativen und verantwortungsvollen Rollen tätig werden können.
Innovationsförderung und Technologietransfer: Mit frischen Perspektiven und innovativen Ansätzen bringen Interim Manager wertvolle Impulse in Unternehmen. Sie unterstützen die Implementierung neuer Technologien und Prozesse, die die Wettbewerbsfähigkeit über verschiedene Branchen hinweg stärken, sei es in der Industrieproduktion, der Logistik oder der Lebensmittelherstellung.
Praxisbeispiel aus der Käseherstellung
Ein Beispiel für erfolgreiche Automatisierung ist die Käseherstellung bei Emmi in Moudon. Hier übernehmen moderne Roboter repetitive und körperlich anstrengende Aufgaben, wodurch sich die Mitarbeitenden auf qualifizierte Tätigkeiten konzentrieren können. Interim Manager spielen eine zentrale Rolle in diesem Prozess, indem sie den Übergang zu neuen Technologien begleiten und sicherstellen, dass die Belegschaft aktiv in die Veränderungen eingebunden wird.
Durch gezielte Schulungen und Workshops wird das Personal darauf vorbereitet, die neuen Technologien zu bedienen und zu überwachen. Dies stärkt nicht nur die Motivation, sondern auch die Zufriedenheit der Mitarbeitenden, da sie aktiv an der Gestaltung ihrer Arbeitsumgebung teilhaben können.
Fazit
Interim Management erweist sich als Vorteil in den Change- und Transformationsphasen. Es ermöglicht eine reibungslose Integration von Automatisierungstechnologien, ohne die menschliche Komponente zu vernachlässigen. Stattdessen wird den Mitarbeitern eine interessante und gestalterisch motivierende Arbeit geboten, die ihre Fähigkeiten und Kreativität fördert. So bleiben, wie in unserem Beispiel, z. B. Käsereibetriebe nicht nur wettbewerbsfähig, sondern schaffen auch ein inspirierendes Arbeitsumfeld für seine Belegschaft.
In unserer Community verfügen wir über Interim Manager, die langjährige Expertise bei der Integration moderner Automatisierungstechnologien aufweisen. Wenn Sie Interesse haben, mehr zu diesem spannenden Thema zu erfahren, oder konkreten Bedarf haben, so vereinbaren Sie am besten noch heute einen Beratungstermin.
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